- Gay-Lussac-Gesetz
- Gay-Lus|sac-Ge|setz [gɛly'sak-; nach dem frz. Physiker u. Chemiker J. L. Gay-Lussac (1778–1850)]:1) Das Volumen (V) eines Gases nimmt bei gleichbleibendem Druck mit steigender Temp. (t in °C bzw. T in K) linear um 1/273,15 je Grad zu: V = V0 (1 + αt) = V0 · αT, wobei V0 = Volumen bei 0 °C u. α = 1/273,15 = kubischer thermischer ↑ Ausdehnungskoeffizient ist. Eine analoge Abhängigkeit gilt für den Druck (↑ Charles-Gesetz)2) die innere Energie eines idealen Gases hängt nicht von Volumen oder Druck, sondern nur von der Temp. ab;3) Gay-Lussac-Humboldt-Gesetz [nach dem dt. Naturforscher A. v. Humboldt (1769–1859)]: Bei chem. Reaktionen zwischen Gasen stehen deren Volumina in ganzzahligen Verhältnissen zueinander, z. B. 1 L H2 + 1 L Cl2 → 2 L HCl.
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Gay-Lussac-Gesetz[gely'sak-, französisch], Physik: 1) Boyle-Gay-Lussac-Gesetz [bɔɪl-], Charles-Gay-Lussac-Gesetz [ʃarl-], erstes Gay-Lussac-Gesetz, von J. L. Gay-Lussac 1802 aufgefundene Gesetzmäßigkeit im Verhalten idealer Gase, die bereits kurz vorher auch von J. A. C. Charles entdeckt worden war: Das Volumen V vergrößert sich bei konstantem Druck p linear mit steigender Temperatur (t in ºC beziehungsweise T in K): V = V0 (1 + αt) = V0 · αT, wobei der isobare Ausdehnungskoeffizient für alle idealen Gase denselben Wert α = 1/273,15 hat (V0 Volumen bei 0 ºC). Daraus folgt, dass sich bei konstantem Druck die jeweiligen Gasvolumina wie die absoluten Temperaturen des Gases verhalten, V1 : V2 = T1 : T2. Entsprechend gilt für den Druck p bei konstantem Volumen: p = p0 (1 + αt) = p0 · αT, wobei p0 der Druck bei 0 ºC ist. 2) das 1807 aufgestellte zweite Gay-Lussac-Gesetz, welches besagt, dass die innere Energie eines idealen Gases nur von der Temperatur abhängt, nicht von Druck und Volumen; 3) das Gay-Lussac-Humboldt-Gesetz.
Universal-Lexikon. 2012.